Es war einer der üblichen Tage wo ihre Eltern zum jagen los sind und sie damit erstmal alleine ließen – wiederwillig. Doch verspürte Ness nicht den Drang nach Blut, zumindest nicht gerade. Wie es dann in ein paar Tagen aussah, war dann wieder eine andere Sache. Die Nachmittage, an denen sie allein war, nutzte sie meist damit um zu lesen, oder sich mit Jake zu treffen. Doch wusste sie am heutigen Tage nicht, ob er die Zeit hatte zu ihr zu kommen, oder ob er mit dem Rudel genug zu tun hatte. Gut ihre Chancen standen 50:50, einen Versuch war es eigentlich wert. Langsam stand sie von ihrem Bett auf und durchquerte ihr Zimmer, wo sie vom Schreibtisch ihr Handy nahm, doch drehte sie es vorerst in ihrer Hand immer wieder hin und her. >Soll ich? Soll ich nicht?< Ness war unschlüssig, denn auch wenn Jake nun mittlerweile ihr bester Freund war, so wusste sie, dass sie ihn nicht immer bei sich haben konnte, auch wenn sie sich dies wünschte. Nachdenklich schürzte sie ihre Lippen etwas, wobei ihr Blick aus dem Fenster glitt, doch anstatt jetzt eine SMS zu verfassen, steckte sie sich jenes in die Hosentasche und verließ ihr Zimmer mit schnellen Schritten. Anstatt auf etwas zu warten, beschloss sie nun etwas an die Luft zu gehen, denn wenn sie allein war, war dies die Einzigste Zeit, wo sie ohne Probleme in den umliegenden Wald gehen konnte – zumindest ohne dass ihr wer gleich wieder eine Rede hielt, es sei zu gefährlich.
Unten angekommen, schlüpfte sie schmunzelnd in ihre Schuhe und zog sich eine dünne Strickjacke über, steckte ihren Schlüssel ein und verließ das Haus darauf auch gleich. Warum sollte sie es nicht nutzen? Rechtzeitig zur Rückkehr ihrer Eltern würde sie dann schon wieder zu Hause sein, als wäre sie nie weggewesen. Wobei es natürlich schwer war es zu verbergen.
Ihr Weg führte sie nun in den Wald hinein. Mittlerweile hatte sie einen Weg gefunden, eine Abkürzung, die sie auf die wunderschöne Lichtung im Wald führte. Dort hin wollte sie auch heute wieder. Der Wind wehte ihr durch das dunkle gelockte Haar, welches sie sich immer wieder aus dem Gesicht strich. Aufmerksam lief sie den Wald, während sie überlegte, ob sie Jake vielleicht doch zur Lichtung beten sollte? Hach, sie wusste nicht so recht, also ließ sie es erstmal bleiben. Das knacken des Unterholzes war das einzigste Geräusch, welches die üblichen anderen des Waldes unterbrach. Nach einer Weile kam sie schließlich zur Lichtung, wo sie einen Tiefhängenden Ast beiseiteschob und durch die Lücke zweier Büsche schlüpfte. Das schmunzeln auf ihren Lippen wurde zu einem deutlicherem lächeln, welches jedoch wieder schwand, als es hinter ihr im Wald knackte. Ihr Herzschlag beschleunigte sich und langsam drehte sie sich herum, sah in den Wald hinein und lief dabei etwas rückwärts weiter auf die Lichtung. Sie hoffte, dass sich ihre Nase nicht täuschte….

//Danke ;) Deiner ist auch nicht schlecht ^^ Und kein Ding, bin ab Mittag wieder da.

Und wieder einmal war sie doch recht froh dass sie ausgeprägte Sinne hatte, als jeder andere normale Mensch. Normal, was war das schon bei ihr? Ihr Blick glitt vom Wald wieder weg, als da scheinbar bloß irgendein Tier war, welches auf Futtersuche war, oder etwas der gleichen. Doch ließ sie sich davon nicht weiter beirren und wandte sich wieder der Lichtung zu. Sie war so wunderschön mit den vielen Blumen und dem satten Grünen Gras. Einfach wie aus dem Bilderbuche Kopiert. Ness fand noch immer nicht die Richtigen Worte für diesen Ort. Er war was Besonderes und sehr gerne ging sie hier her um Ruhe vor allem zu haben. Früher war sie oft mit ihrem Dad hier und auch mit ihrer Mum, obwohl, früher konnte man nicht sagen, es waren kaum wenige Jahre her. Während ihr Blick über die Lichtung wanderte, strich sie sich mit einer Hand ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, welche nun wieder durch den Wind nach vorn kamen. Doch auch so wunderschön, wie diese Lichtung war, so gab es immer ein Detail, ein Blickfang, ein Geräusch, welches nicht her passte. Und dieses mal war es doch tatsächlich das schnarchen von Jake. Dieses würde sie immer wieder erkennen, denn so viele Nächte hatten sie schon zusammen geschlafen. Freundschaftlich versteht sich und immer wenn es ihr zu viel wurde, rückte sie von ihm weg, was als Folge war, dass er sich meist auf die Seite drehte und sein Schnarchen verstummen ließ. Für eine Zeit zumindest. Kurz lauschte sie genauer drauf, von wo es herkam und ging dann gezielt darauf zu, wo sie Jake wenig später unter einem Baum liegen sah. Er sah ziemlich fertig aus, erschöpft. Also lief sie leise zu ihm und setzte sich mit unter den Baum. Ihre Hand legte sie vorsichtig an seinen Arm, wo sie ihm durch den Körperkontakt ein paar Bilder aus ihren Gedanken schickte, unter anderem den Weg welchen sie eben genommen hatte um auf die Lichtung zu kommen. „Jake?“, fragte sie dann in einem sanften Ton. „Jake, komm aufwachen.“, fuhr sie fort und ließ ihre hand wieder sinken, als sie merkte, wie er sich regte.

//Oh cool, ... danke ^^